Aeronautica Militare - Flyout AMX


 

 

Ein Massenprodukt war die AMX nie, außerhalb Italien konnte sich lediglich Brasilien für den kleinen Jagdbomber begeistern. Dies liegt daran, dass der Entwurf eine Gemeinschaftsproduktion von Aeritalia, Aermacchi und Embraer war. Die Abkürzung stand Aeritalia Macchi Experimental und wurde dann als Typenbezeichnung beibehalten. Zunächst begannen die Italiener alleine mit der Entwicklung eines leichten Jagdbombers, der eine Ergänzung zur Tornado sein sollte. 1981 stieß Embraer dazu und übernahmen rund 30% der Produktion. Es waren auch die Brasilianer, die als Triebwerk das Rolls-Royce Spey Mk.807 durch setzten.

 

Der Erstflug erfolgte am 15. Mai 1984 in Turin. Der fünfte Testflug endete in einer Notlandung, bei der der Pilot, Manlio Quarantelli, so schwer verletzte wurde, dass er starb. Die Produktion begann 1986, jedoch wurden erst 1989 erste Einsatzverbände mit dem AMX ausgerüstet. Für Italien wurden 110 Exemplare des Einsitzer A-11A und 26 Stück des Doppelsitzers TA-11A gebaut. Brasilien erhielt 45 Einsitzer A-1A und 11 Doppelsitzer A-1B.

 

 

Vier AMX in Formation mit den anderen drei in Italien verwendeten Flugzeugtypen; Tornado, Eurofighter und Lightning II.
Vier AMX in Formation mit den anderen drei in Italien verwendeten Flugzeugtypen; Tornado, Eurofighter und Lightning II.

Die AMX flog in Italien bei den Einsatzverbänden in Verona-Villafranca, Rivolto, Amendola und Istrana. Auf letzterem fand im April 2024 auch die feierliche Verabschiedung des Typs statt. Wir entschieden uns nicht auf den Platz zu gehen, da wir nach dem Display noch einen langen Weg in Richtung Süden vor uns hatten. Istrana war nur ein Zwischenstopp auf dem Weg zur INIOCHOS 2024 in Griechenland. Leider war das gute Wetter vom Vortag verschwunden und der Himmel war bedeckt. Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für gute Bilder. Neben den letzten fünf verbliebenen AMX gab es noch ein eingeschränktes Display der Frecce Tricolore, der Kunstflugstaffel der Aeronautica Militare mit vier Flugzeugen.

 

 

Zukünftig wird die F-35A Lightning II die Aufgaben der AMX als Jagdbomber in der Aeronautica Militare übernehmen. Die 51 Stormo in Istrana, welche die letzte Heimat der AMX war, wird zukünftig den Eurofighter als Einsatzmustern verwenden. Beide Muster werden auch in Italien bei Leonardo in Turin-Caselle bzw. in Mailand gebaut. 

 

Auch in Brasilien kommt 2025 das Ende für die AMX. Auf der Base Aerea de Santa Maria fliegen nur noch wenige der ab 2007 modernisierten Maschine und danach als A-1AM bzw. A-1BM bezeichneten Flugzeuge. In Brasilien ist die Saab JAS-39E/F Gripen unter anderem auch der Nachfolger der AMX.  1999 hatte Venezuela Interesse an acht AMX, der Deal kam jedoch nach Interventionen der USA nicht zu Stande. Im AMX ist auch amerikanische Technik verbaut.