(Bilder by Axel und Klaus, Text Lars)
Ende Juni machten sich Axel und Klaus auf den Weg quer durch Europa. Am Ende der Reise stand Pratica di Mare mit der Air Show zum 100jährigen Jubiläum der Aeronautica Militare. Dier Route führte von Deutschland aus auf die Iberische Halbinsel und weiter nach Skandinavien. Hier ging´s vor allem darum, noch einmal an Stockholms Stadtflughafen Bromma zu spotten, bevor dieser geschlossen wird. Nach einem Tagesausflug nach Oslo war die letzte Station wie bereits erwähnt der Großraum Rom und dort Italiens größter Militärstützpunkt.
Der Flughafen der katalonischen Hauptstadt ist neben Madrid Barajas der größte Airport im Land. Er ist das zentrale Drehkreuz und Heimat der Billigfluglinie Vueling. Der Flughafen wurde 1918 eröffnet und ist damit schon über 100 Jahre alt. Mit rund 41 Mio Passagieren im Jahr 2022 war er auf Platz 7 in Europa. Eine gute Spottingposition ist eine Aussichtsplattform an der Straße zum Strand. Sie ist eigentlich für Birdwatcher gedacht um im benachbarten Naturschutzgebiet selten Vögel zu beobachten, wird jedoch ganz überwiegend von Spottern genutzt.
Weiter ging es ins benachbarte Portugal nach Lissabon. Gemessen mit seinen Nachbarn in Spanien ist der Flughafen Lissabon eher ein Winzling in der Luftfahrtszene. Die letzten veröffentlichten Passagierzahlen stammen von 2020 mit 9,2 Mio. Doch auch vor Corona wurden nur im Jahr 2019 die 30 Mio geknackt. Bedeutend ist der Flughafen in Bezug auf die Verbindungen in die ehemalige Kolonie Brasilien. Nicht nur die TAP, die Transportes Aereos Portugueses fliegt mehrere Ziele dort an, im Gegenzug bedient Azul täglich von LIS aus Campinas. Die Strecke nach Fortaleza im Norden Brasiliens wird durch TAp sogar mit der A-321NEO geflogen. Die wirklich schöne Position am Lineup ist einem Frachtterminal gewichen. So muss man sich heute meist mit der Mitte der einzigen Start- und Landebahn begnügen.
Nun hieß es ersteinmal Abschied nehmen vom sonnigen Süden Europas. Nächster Stopp war Helsinki in Finnland. Noch stärker als die Coronakrise wurde Helsinki durch den Ukrainekrieg gebeutelt. Vor 2020 war Finnair vor allem auf Routen nach Asien spezialisiert. Die kurzen Flugstrecken in Kombination mit guten Preisen zu vielen Zielen in Fernost machten die Airline attraktiv für Reisende. So betrug die Flugzeut nach Tokyo etwa nur 9 Stunden. Jetzt mit dem Umweg über den Nordpol ist dieser Vorteil verloren gegangen, weshalb Finnair viele Maschinen an anderer Airlines vermietet hatte. Dies auch zur Sicherung der Arbeitsplätze.
Während des Besuches zeigte sich Helsinki von seiner sonnigen Seite. Leider hat sich das Areal des Flughafens stark vergrößert und somit ist unser Hobby dort nicht leichter geworden. Man brauchte eh schon immer einen Leihwagen, um die weiten Entfernungen durch die finnische Wildniss zu bewältigen. Ein paar schöne Bilder sind trotz der widrigen Umstände entstanden, wie man hier sehen kann:
Weit draußen in den schwedischen Wäldern liegtStockholms internationaler Flughafen Arlanda. Er ist eines der Drehkreuze der SAS, der Scandinavian Airlines. Hier draußen stört sich wirklich niemand an Fluglärm, weshalb er nachts ein bedeutender Frachtflughafen in Skandinavien ist. Da die Schweden sehr reiselustig sind sind hier auch jede Menge Charterflieger unterwegs. In den vergangenen Jahren sind immer wieder Airlines entstanden und gescheitert, aber geflogen wurde hier schon immer sehr viel. Im Inland fliegt die Amapola Flyg mit ihren alten Fokker 50 viele entlegene Destinationen an. Angesichts der Größe des Landes und einer erlaubten Geschwindigkeit von 100 km/h auf Autobahnen eine sehr sinnvolle Erfindung.
Was viele nicht wissen ist, dass Stockholm noch einen zweiten Flughafen besitzt, nämlich Bromma. Genau genommen sind es eigentliche drei, denn etwa 100 km südlich der Stadt liegt noch der Flughafen Skavsta. Er wird heute aber nicht mal mehr von Ryanair benutzt und verbindet vor allem Destiantion in Osteuropa mit der schwedischen Hauptstadt. Doch zurück zu Bromma. Er lag eigentlich schon bei seiner Eröffnung 1933 am Rande der Stadt, heute ist er mitten drin. Dies ist auch einer der Gründe, warum hier bald Schluss sein soll und auf dem Gelände neue Wohnungen entstehen werden.
Gelandet werden darf hier nur mit kleinen leisen Flugzeugen und nur am Tage und nur unter der Woche. Hauptnutzer ist Braathens Air und Västflyg. Einzige ausländische Airline in Bromma ist Brussels Airlines mit einem Mittagsflug mit A-319. Bis in die 1960´er Jahre war Bromma der "Großflughafen" von Stockholm, seinerzeit reichte die 1668 m lange Piste für alle gängigen Flugzeugtypen. Danach übernahm Arlanda die Hauptlast des Verkehrs und Bromma führt seitdem ein Schattendasein. Die Motive dort sind jedoch sehr schön, da man auf einem Felsen über der Landebahn sitz und somit kaum langweiliger blauer Himmel zu sehen ist.
Letzte Station in Skandinavien war Oslo. Die Reise dorthin wurde als Tagesausflug geplant. Der sehr große Flughafen der norwegischen Hauptstadt ist ein weiteres Drehkreuz der SAS und desweiteren auch Basis der norwegischen Luftwaffe. Diese hat hier ihre Transportflugzeuge Lockheed C-130J stationiert und hier befindet sich auch das Museum der Luftwaffe. Außer vom Terminal aus kann man entlang des Zaunes an einigen Stellen spotten, es gibt sogar extra ausgewiesene Plätze dafür. Die sind dann auch so gehalten, dass man nicht viel beim Militär erkennen kann, denn die Luftwaffe hat eher weniger Verständniss für unser Hobby.
Der Flughafen Pratica di Mare ist Italiens größte militärische Einrichtung. Sie beherbergt eigentlich jede Behörde im Land, die Flugzeuge oder Hubschrauber betreibt. Die Luftwaffe hat hier die Tankerflotte, die Testeinheit und die Flugschule für die Multicrewausbildung stationiert. Hier fand dann auch die größte Air Show zum 100jährigen Bestehen der Aeronautica Militare statt. Einer der absoluten Kracher war die Lockheed TF-104G-M Starfighter von Starfighters Aerospace, welche extra aus den USA eingeflogen wurde. Die Aeronautica Militare war die letzte Luftwaffe, welche den Starfighter außer Dienst stellte. Ansonsten konnten die Besucher unter der glühende Sonne Italiens die große Typenvielfalt genießen.
Die letzte Station auf der Reise war Malpensa, der internationale Flughafen von Mailand. Leider zeigte sich das Wetter nicht von der besten Seite und so gab es kein Alpenpanorama im Hintergrund. Obwohl hier das wirtschaftliche Zentrum Italiens liegt, hat der Flughafen Malpensa schon bessere Zeiten gesehen. Die ITA Airways, nachfolgerin der Alitalia, bedient von hier nur zwei Fernziele. Das Drehkreuz der Airline ist Rome Fiumicino. So ist MXP ein eher ein Hub für Low Cost Airlines und Ferienflieger. Deshalb ging es dann im Tagesverlauf noch ins Volandia, ein wirklich sehr gutes Luftfahrtmuseum in unmittelbarer Nähe des Flughafens.
(alle Bilder by Axel)