(Fotos by Sarah und Lars, Text by Lars)
Nach vielem Zögern und einigen Unklarheiten machten wir uns am 11. Dezember auf den Weg nach Doha. Mit der Royal Jordanian ging es mit nächtlichem Umstieg und einem Zwischenstopp in Amman in die Hauptstadt des Reichsten aller Golfemirate. Die Coronalage war gut und so machten wir uns über diesen Punkt der Tour keine allzu großen Gedanken. In Doha fand gerade der Arab Cup statt. Das interessierte uns zwar nicht sonderlich, stellte sich jedoch im Verlauf der Reise als echter Spaßkiller heraus.
Die ersten Tage erkundeten wir das Emirat, welches mit einer Länge von 180 km und einer Breite von rund 90 km überschaubar ist. Nachdem wir alle Himmelsrichtungen und Shopping Mall´s gesehen hatten, wären wir eigentlich bereit gewesen für die Trainingsflüge. Diese fanden jedoch nicht wie in den Jahren zuvor über der Bucht in Doha statt, sondern weit draußen in der Wüste. Die Enttäuschung darüber saß tief und wir versuchten das Beste daraus zu machen. Am 16. wurde unsere Geduld belohnt und wir hatten wenigsten 10 Minuten Training der AMD Rafale für das große Event.
Bilder von Sarah:
Am eigentliche Showtag ging es dann auch so weiter. Das Ufer war weiträumig abgesperrt und die Tribünen meist reserviert. So blieb uns nur der Platz am Souq Waqif. Hier hatten wir Glück, dass wir ein gemischtes Duo waren und deshalb für ein Pärchen oder so gehalten wurden. Einzelne Männer bzw. Männergruppen wurden von der Polizei weggeschickt. Durch das fehlende Training war alles eine Überraschung und so folgten intensive 20 Minuten Reizüberflutung. Vieles war leider sehr weit entfernt und die 400mm unserer Teleobjektive somit eigentlich nicht ausreichend.
Gezeigt wurde alles, was die Qatar Emiri Air Force zu bieten hat. Vom Basistrainer Super Mushshak bis zur brandneuen F-15QA Ababil und dem ebenfalls neuem AMD Rafale. Die Transportflugzeuge C-17 und C-130 warfen wie in den Jahren zuvor reichlich Flairs. Die besten Bilder gelangen von den Hubschraubern. Als Kampfhubschrauber kommt in Qatar der Boeing AH-64E Apache Guardian zum Einsatz. In der Ausbildung hat die Airbus H125 die Gazelle verdrängt und als Transport- und SAR- Hubschrauber fliegen Leonardo AW-139 sowie seit ein paar Monaten NH-90TTH. Diese beiden Typen ersetzten die alternden Sea King.
Etwas, dass uns sehr überrascht hat, war das starke Engagement der Royal Air Force. Auf dem alten Doha Airport, der auch militärisch genutzt wird, betreibt die RAF eine gemeinsame Ausbildungseinheit für die zukünftigen Eurofighterpiloten. Der Typhoon wird der nächste Neuzugang für die Qatar Emiri Air Force. Da die Einheit von Großbritannien aus versorgt wird, gab es auch entsprechende Supportflüge mit A-330MRTT und A-400M. In der Air Show flog dann auch eine Formation aus drei Eurofightern mit.
Bilder von Lars
Was bleibt von dieser Reise? Zuerst die Erkenntnis, dass es in 2022 keine Wiederholung geben wird. In diesem Jahr fällt die Show mit dem Finale der Fußball Weltmeisterschaft zusammen und es wird wahrscheinlich eine ähnliche Katastrophe, was das Fluggeschehen angeht. Ich habe wenigsten noch ein paar Beweisbilder der wunderschönen Mirage 2000 bekommen, kurz bevor sie außer Dienst gestellt werden. Es bleibt abzuwarten, ob wir es in 2023 nochmals wagen werden, dann aber mit deutlich mehr Brennweite.