Im Kampf gegen Schädlinge - DHD Heliservice


(by Sarah, Richie und Lars) 

 

 

Der Hubschrauber ist eines der vielfältigsten Arbeitsgeräte, die es gibt. Er ist bis auf in sehr großen Höhen praktisch überall einsetzbar. Er ermöglicht den Transport von Personen und Material unterschiedlicher Größe und Beschaffenheit über kurze und mittlere Entfernungen innerhalb kürzester Zeit. Je nach Typ entfaltet der Helicopter oft beeindruckende Kräfte in Bezug auf die Arbeitslast.

 

 

Dies macht ihn neben den allgemein bekannten Einsatzfeldern im Rettungsdienst, als Feuerlöscher oder bei der Polizei interessant für Land- und Forstwirtschaft. Und diese Einsatzfelder sind oft näher als man denken mag. Im Südwesten der Republik verstreuen die Hubschrauber der KAPS entlang des Oberrheingrabens jedes Jahr Mittel gegen die Schnakenplage. Ohne sie wäre das Leben in Gewässernähe zwischen Basel und Bingen im Sommer kaum auszuhalten.

 

Bilder Sarah:

 

 

 

Doch auch im Weinbau an Mosel, Ahr und Nahe kommen Hubschrauber zum Einsatz, wenn es um die Schädlingsbekämpfung geht. Über einen Kontakt, welchen wir vor drei Jahren am Dach der Welt in Nepal geknüpft hatten, bekamen wir die Chance die Arbeiten für zwei Tage im Moseltal zu begleiten. Geflogen wurde mit dem äußerst wendigen Hughes 500 vom DHD - Heliservice. Die Firma ist spezialisiert auf die Arbeits- und Industriefliegerei. Sie unterhält in Deutschland eine Flotte von 13 Hubschraubern verteilt auf vier Standorte.

 

 

Der Hughes 500 ist die zivile Variante des OH-6 und flog zum ersten Mal 1963. Howard Hughes gründete das Unternehmen bereits 1932 als Werkzeugfabrik. 1984 wurde die Firma ein Teil des Luftfahrtgiganten McDonnell Douglas, von da an lautete seine Bezeichnung MD-500. Seine Weiterentwicklung war der MD-600, der erste Hubschrauber der Welt ohne konventionellen Heckrotor. Er benutzt ein als NOTAR bekanntes System zum Drehmomentausgleich.

 

 

Die Steillagen der Weinberge im Mittelrheintal und den Nebenflüssen machen eine Schädlingsbekämpfung mit herkömmlichen Landfahrzeugen unmöglich. Die Berge sind bis zu 60° steil, das schafft kein Traktor. Will man nicht zu Fuß gehen, bleibt als nur der Hubschrauber als Alternative. Wie eine fleißige Honigbiene fliegt das „Flying Egg“ den ganzen Vormittag tief über die Rebstöcke. Kein Tropfen sollte verloren gehen und keine Zeile darf vergessen werden.

 

Bilder Richie:

 

 

  

Dazwischen heißt es aufpassen auf allerlei Hindernisse, wie Bäume, Masten, Stromleitungen und umherfliegenden Vögeln. Alles muss dazu noch schnell erledigt werden, denn jede Minute kostet Geld. Bis zu acht Mal muss ein Wingert pro Saison mit dem Mittel behandelt werden. Gut 10 Minuten reicht der Vorrat im Sprühbehälter unter der Hughes, dann muss der Pilot zum provisorischen Landeplatz und nachfüllen.

 

 

Diese Art von Fliegerei bedeutet ein hohes Maß an Konzentration, andernfalls droht ein Flugunfall und bei ungenauer Arbeit Ernteausfälle bei den Winzern. Regen und hohe Temperaturen bergen einen zusätzlichen Unsicherheitsfaktor, da dann nicht gesprüht werden darf. Dies bedeutet, dass man in solchen Jahren die wenigen optimalen Tage noch besser ausnutzen muss.

 

Bilder Lars: