Die europäische Luftfahrt wächst zusammen und inzwischen gibt es nur noch drei große Marken unter deren Dach die einzelnen Marken produziert und verkauft werden. Dazu gehört Leonardo aus Italien, Dassault in Frankreich und das europäische Gemein-schaftsprojet Airbus. Was als Konkurrenz zu Boeing im zivilen Flugzeugbau begann ist heute ein Global Player, der vom Hubschrauber bis zur Trägerrakete alles herstellt, was fliegen kann.
Seit 2013 firmiert die Produktion nicht mehr als Eurocopter, sondern als Airbus Helicopter mit drei Hauptwerken in Donauwörth, Marseille und Albacete. Die Coronaepidemie zwang uns ab März 2020 mehr Betätigung im Inland zu suchen und so lag es nahe nach mehreren Jahren Abstinenz wieder mal nach Donauwörth zu fahren. Der Platz ist von der Größe her sehr übersichtlich, jedoch sind Spotter dort nicht sonderlich beliebt.
Bei insgesamt drei Besuchen, verteilt über den Sommer entstanden die nachfolgenden Bilder:
Zwei große Aufträge in 2020 kamen von der ungarischen Luftwaffe und der von Equador. In Equador werden die H145 die indischen Dhruv ersetzen, mit denen man kein Glück hatte. Nach einem Absturz und technischen Problemen an einer zweite Maschine, wurden die restlichen Exemplare stillgelegt. Der Dhruv mag dem H145 äußerlich ähneln, doch kann er in puncto Zuverlässigkeit und Leistung nicht mithalten. Neben der Produktion fand auch das Pilotentraining in Donauwörth ud im benachbarten Manching statt.
Auch Ungarn hat sich für den H145 entschieden. Von den 20 bestellten waren zum Jahresende 2020 sieben ausgeliefert. Stationiert sind die Hubschrauber in Szolnok im Osten Ungarns. Hier ergänzt der Hubschrauber die Mi-24/-35, Mi-8/-17 und Ecureuil als LUH. Der H145M kann auch mit Maschinenkanonen und Hellfire-Raketen bewaffnet werden. Die Waffenträger werden an seitlichen Halterungen angebracht.
Produziert werden in Donauwörth ausschließlich die H135, H145 und die NH-90 für die Bundeswehr. Die größeren Hubschrauber von Airbus und die NH90 für andere Nationen kommen aus den Werken Marseille und Ablacete. Das Haupteinsatzgebiet der zivilen H135/H145 ist die Luftrettung und der Dienst als Polizeihubschrauber. Hier sind sie in über 80 Ländern der Welt im Einsatz. Beide Hubschrauber können mit einer Seilwinde ausgerüstet werden um Menschen aus unwegsamem Gelände zu retten.
Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten entwickelt sich die H145 in ihrer neuesten Version zu einem echten Kassenschlager. Die neueste Version ist die D3 mit Fünfblattrotor. Eine Besonderheit ist, dass Kawasaki die Hubschrauber in Japan in Lizenz produziert. Hier heißt sie allerdings BK117, die ursprüngliche Bezeichnung der Vorgängerversion der H145. Bei einem unsere Besuche machte der frisch aufgerüstete Demonstrator einige Testflüge.
Airbus Helicopter ist auch in der Wartung Prozeßpartner der Bundeswehr. Bis auf den Lynx der Marine werden alle anderen Typen in Donauwörth technisch betreut. Bei der Lynx geschieht dies in Augsburg. Im detail betrifft dies die NH90 von Heer und Marine, Die CH-53 der Luftwaffe und die Seaking. Wie bereits ober erwähnt werden die deutschen NH90 in Donauwörth auch produziert. Bisher hatte wir immer das Glück, einen Testflug zu erleben.