Wohl kaum ein anderer Militärflugplatz in Europa kann mit einer derartigen Landschaft aufwarten, wie die Heimat der Fliegerstaffel 11 im Kanton Bern. Die Gemeinde Meiringen liegt im idyllischen Haslital mitten im Herz der Schweizer Alpen und die wenigsten würden hier wohl eine militärische Anlage vermuten. Tatsächlich ist der Flugplatz Meiringen-Unterbach die letzte aktive Kavernenanlage der Luftwaffe. Nicht verwunderlich ist es, dass nicht jeder der Anwohner über die direkte Nachbarschaft mit den lauten F-18 und F-5 beglückt ist. So wurden die jährlichen Flugbewegungen in den letzten Jahren immer weiter herunter gefahren. Das sorgt dafür, dass es außerhalb des Wiederholerkurses (WK) für die Milizpiloten hier recht ruhig zugeht.
Der WK dient dem Training genau jener Piloten, welche nicht dem Berufsfliegercorps der Schweizer Luftwaffe angehören, sondern nur für wenige Wochen als Reservist ihren Dienst bei den Streitkräften absolvieren. Als Flugzeugmuster dient ihnen hierbei die Northrop F-5 Tiger II. Die schon recht betagten Maschinen laufen noch immer zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk. Doch werden schon seit geraumer Zeit keine neuen Piloten mehr auf der F-5 ausgebildet. Aus diesem Grund war der WK 2017 auch der letzte für die Fliegerstaffel 8. Die noch verbliebenen Maschinen des Typs werden in einen zentralen Pool überführt. Bis zum Ausscheiden der letzten Piloten in ein paar Jahren wird es aber weiterhin Trainingswochen auf der F-5 geben. Wie dieses Programm konkret aussehen soll steht aber noch nicht fest.
Nicht weit von Meiringen entfernt liegt der Militärflugplatz Alpnach. Die kleine Stadt im Kanton Obwalden befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Vierwaldstätter See. An seinen Ufern began die Geschichte der Schweiz mit dem sogenannten Rütlischwur. Der Flugplatz Alpnach beheimatet die Hubschrauber der Schweizer Luftwaffe. Dies sind heute nur noch Produkte aus dem Hause Eurocopter bzw. Airbus Helicopters. Für größere Transportaufgaben verfügen die Flieger über die Hubschraubermuster AS332 Super Puma und AS532 Cougar. Als Verbindungshubschrauber dient der EC-635, des militärische Äquivalent zum EC-135. Er ersetzte vor ein paar Jahren die alten Alouette III. Bis 1995 war Alpnach noch ein Fighterplatz und F-5 Tiger flogen von hier aus. Am südlichen Berghang befinden sich noch die Tore der alten Kavernen.
Praktisch gleich nebenan liegt der Flugplatz Buochs. Hier befinden sich die Pilatus Flugzeugwerke. Rein formell ist Buochs zwar immer noch eine Airbase der Luftwaffe, doch wird er durch eine zivile Gesellschaft verwaltet. Er hat den Status einer "Sleeping Base" und kann im Ernstfall wieder reaktiviert werden. Die Kavernen, die praktisch mitten im Ort liegen sind wohl noch funktionsfähig. Tolle Bilder kann man bei Pilatus machen. Praktisch kein anderes Werk auf der Welt ist so offen zugänglich, wie die Produktionsstätte des Schweizer Herstellers. Das Gelände war sogar schon einmal Filmkulisse. Im James Bond Streifen "Goldfinger" aus dem Jahr 1965 befand sich hier die Fabrik des Schurken Auric Goldfinger, gespielt von Gerd Fröbe.