Frisian Flag 2017


 

 

Jährlich im Frühjahr findet auf der niederländischen Luftwaffenbasis Leeuwarden eine der größten internationalen Übungen statt. In diesem Jahr nahmen Piloten aus sieben Ländern am Frisian Flag teil. Auch F-15 Eagle aus den USA waren wieder vor Ort und trainierten mit Piloten aus Portugal, Belgien, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden den Einsatz auf Luft- und Bodenziele im Verbund. Zeitgleich fand in Eindhoven das EART 2017 statt. Diese Übung mit verschiedenen Tankflugzeugen stellt den Support für die Teilnehmer des Frisian Flag, um die Übungslagen realistischer zu gestallten.

 

Geflogen wurde in zwei Wellen, jeweils eine am Vormittag und eine am Nachmittag. Es dauerte rund 45 Minuten, bis alle etwa 50 Flugzeuge gestartet waren. Für die europäische Spotterszene ist das Frisian Flag eines der Highlights und entsprechend besucht. Ob es in den kommenden zwei Jahren die Übung geben  wird ist derzeit noch unklar. Die Gastgeber, die RNAF stellt in diesem Zeitraum ihren Flugzeugtyp um, die über dreißig Jahre alten F-16 werden gegen die F-35 Lightning II ersetzt und ob es gelingt das neue Waffensystem so schnell zu integrieren ist derzeit fraglich.

 

 

F-15 der US Air Force

 

 

Zwölf F-15 Eagle der US Air Force fanden in diesem Jahr den Weg nach Leeuwarden. Jeweils sechs kamen aus Jacksonville (FL) und aus New Orleans (LA). Die Maschinen der 125th FW der Florida ANG waren bereits schon einmal 2015 in Leeuwarden. Für die Piloten der 159th FW war es der erste Besuch in den Niederlanden. Die "Bayou Militia" wie sie auch genannt werden sind normalerweise auf der Naval Air Station Joint Reserve Base New Orleans beheimatet. Sie tragen als Kennzeichen das "JZ" am Heck und sind die einzige fliegende Einheit der Louisiana ANG. Die F-15 beider Einheiten stammen aus den 1980´ern und sind somit auch schon über 30 Jahre alt.

 

 

Eurofighter der Luftwaffe

 

 

Die deutsche Luftwaffe ist seit vielen Jahren Stammgast auf dem Frisian Flag. Diesmal nahmen 10 Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31 "Boelke" aus Nörvenich teil. Mit der 31+31 gab es auch eine der zwei Sonderbemalungen der diesjährigen Übung. Die zweite kam von der belgischen Luftwaffe. Der Eurofighter löste vor einigen Jahren die F-4F Phantom und in Teilen auch den MRCA Tornado ab. Bis vor ein paar Jahren war das Geschwader als Jagdbombergeschwader mit dem Tornado ausgestattet. Im Jahr 2009 kamen die ersten Eurofighter nach Nörvenich und der Auftrag des Verbandes erweiterte sich mit den neuen Möglichkeiten, welche der Typhoon bot.

 

 

F-16 der Forca Aerea Portuguesa

 

 

Die Luftwaffe Portugal zählt eher zu den kleineren Verbänden in Europa. Lediglich noch ein Standort, die BA 5 in Monte Real verfügt über zwei Staffeln Kampfflugzeuge. doch auch deren Bestand ist im letzten Jahr gesunken, als man einige F-16 an Rumänien abtrat. Insofern sind die F-16 aus Portugal im Ausland eher selten anzutreffen. Bisher gibt es für die schon recht betagten Maschinen auch keinen Ersatz, was an den eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten des Landes liegt. Insgesamt fünf Flugzeuge waren nach Leeuwarden gekommen, um an der Übung teilzunehmen. Meist flogen sie zu viert und eine Maschine blieb als Ersatz am Boden.

 

 

Mirage 2000D der Armee de l´Air

 

 

Der kleine Ort Ochey bei Nancy in Lothringen ist die Heimat der Mirage 2000D. Leider neigt sich das Zeitalter dieses beeindruckenden Fliegers so langsam dem Ende zu, mit der AMD Rafale verfügen unsere französischen Nachbarn über ein Multirole-Flugzeug, welches nicht nur alle Mirageversionen der Luftwaffe ersetzten kann, sondern in der Marinevariante den Super Etendard bereits vollumfänglich beerbt hat. Bereits in diesem Jahr werden die Rafale auch die Rolle des Nuklearwaffenträgers übernehmen und die Marage 2000N ausgemustert. Die verbleibenden Einheiten in Nancy, Orange und Luxeuil werden wohl bald folgen. Dabei ist kaum ein anderes Flugzeug so elegant, wie die Deltaflügler mit ihrem riesigen Triebwerksauslaß.

 

 

F-16 der Belgischen Luftwaffe

 

 

Auch die Luftwaffe im Königreich Belgien nutzt die F-16 als Kampfflugzeug. Ahnlich wie die Maschinen aus den Niederlanden sind die Flieger nicht ganz neueren Datums. Ebenso wie Portugal hat Belgien derzeit keine Pläne, die F-16 zu ersetzen. Sie wurden in den vergangenen Jahren über Upgrades auf dem neuesten Stand gehalten und können somit für ihre Aufgaben als ausreichend betrachtet werden. In diesem Jahr nahmen Piloten und Flugzeuge der 10th Tactical Wing aus Kleine Brogel. Sie brachten mit der FA-70 auch einen schöne Sonderbemalung mit.

 

 

Royal Air Force Tornado´s GR.4

 

 

Während hunderte Spotter in Leeuwarden die Tornados aus Marham bewundern konnten, fand in Lossiemouth in Schottland die Außerdienststellung der No. 15(R) Sqn statt. Damit verließen die letzten fest stationierten Tornados Schottland. Zukünftig sind diese nur noch in Marham (Norfolk) anzutreffen. Doch auch hier warten sie nur auf ihr baldiges Ende. Marham wird die erste Base der Royal Air Force sein, die die F-35 Lightning II beheimatet. Nach viel Hin und Her der KJosten wegen, werden nun doch rund 140 Maschinen der Variante F-35B mit Senkrechtstarteigenschaften für die Air Force und die Royal Navy beschafft. Der Transfer der ersten Maschinen nach Marham ist derzeit für April 2018 vorgesehen. Bis dahin kann man noch die guten alten Tornados am Himmel über England bewundern.

 

 

F-16 der Koninklijke Luchtmacht

 

 

Das Frisian Flag 2017 kann man wohl als den letzten großen Auftritt der niederländischen F-16 ansehen. In den USA trainieren holländische Piloten schon seit geraumer Zeit auf der F-35C. Wie bereits oben erwähnt erfolgt in den nächsten zwei Jahren die Umstellung des Einsatzmusters in Holland. Insgesammt 35 Maschinen wurden geordert. Ob es langfristig noch zwei Flugplätze für die Fighter geben wird, ist noch nicht bekannt.  Viele F-16 sind auch schon nicht mehjr im Bestand der Klu, eine größere Anzahl hat die Luftwaffe von Chile gekauft.