Airbus Toulouse


 

 

Im Südwesten Frankreichs liegt eine der größten Produktionsstandorte für Luftfahrzeuge in der Welt. Im Stammwerk von Airbus werden bis auf den A 400M alle aktuellen Muster des Herstellers montiert. Daneben befindet sich auch der größte Teil der Testflotte in Toulouse. Das riesige Gelände bietet einige interessante Fotomöglichkeiten, die wohl schönste befindet sich auf einem Hügel, den man am besten zu Fuß erklimmt. Mit dem Auto benötigt man eine ordentliche Portion Bodenfreiheit, denn der Weg ist nicht asphaltiert und nach Regenfällen eher eine Schlammgrube.

 

Der Verkehr ist bis in den späten Abend interessant. Neben dem normalen Linienverkehr und den Airbusfliegern werden hier auch die ATR 72 und 42 lackiert und an die Kunden übergeben. Gebaut werden die ATR´s allerdings auf dem 6 km südlich gelegene Flughafen Franzacal. An der ehemalige Transall Base gibt es leider so gut wie keine Fotomöglichkeiten und der Verkehr ist hier auch sehr überschaubar. Ganz anders sieht es in Blagnac aus, hier ist ab etwa 09:00 Uhr gut was los und in Ergänzung zum Werksverkehrs fliegen auch einige interessante Linienflieger.

 

 

 

 

Airbus unterhält neben Toulouse noch verschieden andere Standorte in Europa, an denen nicht nur Zivilmaschinen gebaut werden. Seit einiger Zeit gehört auch Airbus Military (CASA, A400M) und Airbus Helicopter  (ehem. Eurocopter) zum Unternehmen. 1970 entstand Airbus Industries aus der französischen Aerospatiale und der Dt. Airbus. 1971 folgte CASA und 1979 British Aerospace. Ziel des Zusammenschlusses war der Bau von konkurrenzfähigen Passagiermaschinen. So entstand das erste kommerziell erfolgreiche Model, der A300. Der Erstflug erfolgte 1972. Die Air France konnte 1974 ihr erstes Exemplar übernehmen. Darauf aufbauend wurde die kürze A310 entwickelt, der eine größere Reichweite besaß.

 

In den 1980´er begannen die Arbeiten an einem Kurz- und Mittelstreckenflugzeug als Narrowbody. Dass Ergebnis war die A320-Familie mit bis heute über 7000 Exemplaren. Und ein Ende ist dank der Einführung des sparsameren Getriebefans nicht in Sicht. Diese als NEO (New Engine Option) bezeichnete Baureihe ist derzeit als A320 und A321 verfügbar. Die A319NEO ist derzeit in der abschließenden Testphase. Ein wenig erfolgreiches Model der Baureihe war die A318, von der bis heute lediglich 79 Exemplare gebaut wurden.

 

Das Flaggschiff von Airbus ist nach wie vor die A380. Auch wenn man seit geraumer Zeit keine neuen Bestellungen für den Riesen bekommen hat und die Produktion derzeit stark gedrosselt ist, beeindruckt er doch schon durch seine nüchternen Zahlen. Aufgrund steigender Rohstoffkosten, scheint die Zeit der Vierstrahler allerdings dem Ende entgegenzugehen. Ein Fakt den selbst Boeing mit seiner 747 anerkennen muss, weshalb man in Seattle vor kurzem mit dem letzten Exemplar einer 747-8i für Korean Air das Ende des Jumbojets als Passagierflugzeug eingeläutet hat. Auch wenn es dem Luftfahrtenthusiasten schwer fallen wird sich dami abzufinden, so gehört die Zukunft wohl den leistungsstarken Zweistrahlern.