Ausgestattet mit Anzug, Krawatte und der Presseakkreditierung ging es im Juni nach Le Bourget zur 51. Ausgabe der Paris Air Show. Traditionell kann man sich die Public Days in Paris schenken, da die interessantesten Exponate vorher die Show verlassen und auch das Flugprogramm eher überschaubar ist. Die Highlights in diesem Jahr waren die Flotte von Qatar Airways und der JF-17 der Pakistanischen Luftwaffe. Bereits am ersten Tag wechselten mehrere Hundertmillionen Dollar den Besitzer, als die Branchenriesen ihre neuen Bestellungen verkündeten.
Im Zivilbereich war es vor allem der große Auftritt von Qatar Airways, man hatte nahezu jedes aktuelle Muster an die Seine gebracht und war diesjähriger Partner von Airbus. Neben dem Airbus A 380 gab es natürlich noch die neueste A-350 zu sehen, sowei die kleineren A 320 und A 319. Letzterer ist nur mit Business Class-Sitzen ausgestattet und fliegt täglich zwischen Doha und London. Abgerundet wurde die Präsentation durch eine Boeing 787.
Daneben feierte auch ein neuer Flugzeugtyp seine Europapremiere, Bombardier war mit zwei Exemparen ihres neuen CS Regionaljets angereist. Die kürzere Variante CS100 trug schon die Farben des zukünftigen Besitzers SWISS. Sehr zum Leidwesen der Kanadier konnten sie in Le Bourget keinen neuen Kunden für ihr Produkt gewinnen. Eine Seltenheit hierzulande ist sicher der SSJ von Suchoi. Das Projekt, welches einst aus der Zusammenarbeit mit Dornier entstand und noch stark an den Prototyp der Do 728Jet erinnert, ist in Europa ein echter Exot. Die mexikanische Interjet ist heute Suchois wichtigster Kunde im Ausland und möchte mit der SSJ auch in die USA fliegen.
Auf dem Weg zum Kunden machen die Flieger eine interessante Reise. Nach der Montage in den Suchoiwerken in Komsomolsk am Amur werden die Flieger zur Kabinenausstattung mit russischem Kenner nach Venedig überführt. Während der Zeit in Italien bekommen die Maschinen für die Testflüge italienische Zulassungen, bevor sie dann ausgestattet mit mexikanischen Kennern ihre Reise über den Atlantik antreten. Der Sitzabstand ist für europäische Verhältnisse sehr üppig, will man jedoch am amerikanischen Markt bestehen, reichen 31 Zoll zwischen den Plätzen nicht aus.
Neben dem Dreamliner für Vietnam Airlines, welcher ein beeindruckendes Display zeigte, präsentierte Boeing noch eine 777-300ER für China Airlines. Ausgestattet mit einer Dreiklassenbestuhlung ohne First Class ist sie ein wirklich schönes Produkt. Ab dem Winterflugplan 2015/16 ist sie auch in Frankfurt zu sehen. Besonderes Highlight für Familien, in der Economy Class lassen sich in rund zehn Reihen die drei Sitze auf der rechten Seite zu einem Bett umbauen.
Das Highlight im militärischen Bereich war sicher die JF-17 Thunder. Die Maschine wurde in Pakistan entwickelt, die Produktion erfolgt jedoch in China bei Chengdu. Die neueste Generation entspricht dem Standard eines Jägers der vierten Generation. Die Pakistanische Luftwaffe hat 160 Stück geordert, aus Nigeria und Simbabwe liegen Bestellungen vor. Größter Aussteller waren die USA mit Luftfahrzeugen von Air Force, Army und Navy. Traditionell war auch Airbus stark vertreten vom EC-135 bis zum A-400M, wurden beinahe alle Produkte präsentiert. Die französische Luftwaffe stellte ihren neuen Erprobungsträger auf Basis einer Fokker 100 vor. Diesen konnten wir auch von innen besichtigen.