Marrakech Air Show 2014


 

 

Nachdem ich es in den Jahren zuvor zwei Mal verschoben hatte, ging es 2014 nun endlich nach Marokko. Für die Anreise hatte ich mir einen etwas aufwändigeren Weg mit der TAP Air Portugal via Lissabon und Casablanca gewählt. Die Tickets für Flüge direkt nach Marrakesch waren bedeutend teurer und so eine "kurze" Zugfahrt durch Afrika ist auch nicht zu verachten. Auf der Hinreise hatte ich mir einen längeren Zwischenstopp in Lissabon eingeplant, um vielleicht ein gescheites Bild der TAAG Angola 777 machen zu können. Naja gesehen hab ich sie zumindest mal, nur das mit dem fotografieren durch die mit Folien beklebten Scheiben in LIS ging nicht wirklich gut. Es sollte nicht die einzige Enttäuschung der Reise werden.

 

Hier ein paar Bilder aus Portugal, bevor es dann mit dem TAP A319 weiter ging nach Casablanca:

 

 

 

 

Ich muss zugeben, dass ich mit reichlich Vorurteilen beladen meinen Weg nach Nordafrika antrat. Was ich erlebte war eine positive Überraschung. Die Leute sind freundlich und hilfsbereit. Es herrscht zwar irgendwie ein organisiertes Chaos, doch irgendwas kommt irgendwann am Ende dabei heraus. Zwei Dinge sind aber wirklich nicht schön, das Erste ist die Art und Weise wie das Gepäck in Casablanca gehändelt wird. Bei drei Flügen von und nach CMN war immer irgenwas mit meiner Tasche. Meist war sie erstmal verschwunden. Ein zweiter Punkt sind die Taxifahrer in Marokko. Wenn man nicht aufpaßt, kann eine Fahrt, die am Vortag gerade mal 2 € gekostet hat am nächsten Tag 20 € machen, also ist handeln angesagt.

 

In Marokko lebt Arm und reich dicht beieinander. Innerhalb einer Minute sieht Männer mit Sonnenbrillen in ihren SUV´s und Eselskarren auf dem Weg zum Markt auf der gleichen Strasse. Auch Ziegenherden oder einige Kamele tummeln sich am Straßenrand, letztere meist allerdings eher als Touristenamüsement. An klaren Tagen kann man in der Ferne die Berge des Atlasgebirges sehen, die schneebedeckt über der Stadt throhnen. Hier mal ein paar Eindrücke, was so um einen herum sich alles tummelt. 

 

 

 

 

Wer wie ich, nicht zu den geduldigsten Menschen auf dieser Welt gehört, der wird am Flughafen Marrakesch auf eine harte Probe gestellt. Die Air Show besteht an den Fachbesuchertagen aus einem sehr schmalen Flugprogramm von knapp einer Stunde. Der zivile Verkehr hält sich sehr in Grenzen und wird neben der heimischen RAM vorallem von Ryanair und Easyjet dominiert. Man merkt, dass Marokkos Hauptflughafen eher in Casablanca liegt, auch was die Abwechslung angeht. Somit verbrachte ich meine Tage beschaulich neben einem Fußballplatz unter ein paar Olivenbäumen und hatte viel Zeit zu innerer Ruhe zu kommen. So hier eine kleine Auswahl der zivilen "Highlights".

 

 

 

 

So und nun zum eigentlichen Grund meiner Reise. Alle zwei Jahre findet auf der Base Arienne in Menara die Marrakech Air Show statt. In diesem Jahr war es die vierte Ausgabe und sie war schon ein wenig anders, als erwartet. Neben einer größeren Anzahl an Fluggerät der marokkanischen Streitkräfte gab es auch ein paar Exponate aus Italien, den USA und die Patrulla Aguila aus Spanien. Als zivile Aussteller waren Beechcraft und Embraer präsent, sowie AMD mit einer Falcon 7X. Das Flugprogramm ist gelinde gesagt spärlich und beschränkt sich unter der Woche auf einige Formationen der Luftwaffe. Am Public Day lassen sie es dann "richtig" krachen und fliegen satte zwei Stunden. Angesichts der Typenvielfalt im Land, wäre sicherlich mehr drin. Doch genug gemeckert, hier die Bilder des Flying Displays.

 

 

 

 

Die Show kann, was die Größe betrifft nicht mit den kommerziellen Messen in Europa und Asien Schritt halten. Für afrikanische Verhältnisse ist es aber garnicht so schlecht, was durch die Veranstalter auf die Beine gestellt wurde. Etwas nervig für mich als Fotograf ist, dass nahezu alle Militärjets als Motiv für Kinderaufnahmen herhalten mußten. So kam mir die Mittagspause der Crews gerade recht, weil sie dann endlich mal frei standen. Hier zeigte sich das deutlichste Manko, dass ich die Einschreibefrist für Medienvertreter versäumt hatte. In der Masse waren es Flieger der marokkanischen Streitkräfte, die ausgestellt wurden, doch gerade deshalb war ich ja schließlich auch hier.