Nach unendlich langen anderhalb Jahren des Wartens war es wieder so weit. Am 21.Oktober machte ich mich auf den Weg nach Japan. Basierend auf den Erfahrungen des Vorjahres plante ich diesmal einen knapp dreiwöchigen Aufenthalt, um nicht so hetzen zu müssen und neben der Fliegerei mehr Zeit für Land und Leute zu haben. Da die Direktflüge mit ANA und JAL recht teuer waren, entschied ich mich für einen Flug mit SAS über Kopenhagen. Dies sollte nicht die cleverste Idee sein, da die Skandinavier sich in puncto Platz und Service eher an Ryanair, als an Lufthansa orientieren. Trotzdem vergingen auch diese 11 Stunden wie "im Flug" und Japan begrüßte mich mit ergiebigem Dauerregen. Hier ein paar Impressionen vom Hinflug und der Nacht über Sibirien.
Das erste Quartier war das Crown Plaza Hotel in Narita. Die Zimmer haben eine ansprechende Grösse und man muss sich nicht gleich auf die übliche japanische Zimmergrösse von unter 10 m²
einstellen. Am zweiten Tag ging es dann auch schon auf Tour. Ich fuhr mit dem Zug nach Hamamatsu in der Präfektur Shizuoka. Der Platz beheimatet die 31st und 32nd Kyoiku Hikotai, zwei
Ausbildungseinheiten, ausgestattet mit der Kawasaki T-4, sowie die 601st Hikotai mit der E-767. Neben dem Platz liegt noch ein interessantes Museum der JASDF mit einem grossen Ausstellungshangar,
in dem die Flieger sehr weiträumig angeordnet sind. Der Flugverkehr an diesem Tag war eher verhalten, es flogen nur einige T-4, sowie drei RF-4EJ Kai der 501st Hikotai aus Hyakuri.
Neben der Spotterei war auch immer wieder Zeit, um andere Motive einzufangen. So sind die Shinkansen, die Hochgeschwindigkeitszüge der JR, ein lohnendes Objekt für die Kamera. Anders als bei uns gibt es nicht nur ein oder zwei Zugtypen, sondern rund zehn. Diese kommen bei den unterschiedlichen Tochtergesellschaften der JR zum Einsatz und orientieren sich z.T. auch am Streckenprofil. Der wichtigste Unterschied zwischen der deutschen und der japanischen Eisenbahn ist jedoch die Pünktlichkeit. Die Verspätung aller Shinkansen an einem Tag summiert sich durchschnittlich auf 6 Minuten. Bei der DB AG schafft das problemlos ein Zug. Die nächsten Bilder zeigen die verschiedenen und auch recht farbenfrohen Zugtypen, die auf den Schnellfahrstrecken zum Einsatz kommen.
Der nächste Tag fand dann in zwei Teilen statt. Den Vormittag verbrachte ich am Tokyo Heliport und nachmittigs ging´s nach Chofu. Chofu ist eine eigenständige Stadt in der Präfektur Tokyo und liegt rund 20 km vom Zentrum der japanischen Hauptstadt entfernt. Für dortige Verhältnisse ist sie mit rund 225.000 Einwohnern eher klein. In der Stadt liegt der beschauliche Chofu AIrport. Einzige Liniengesellschaft ist die New Central Air, welche das Festland mit den Izu-Inseln verbindet. Sie besitzt vier Dornier Do-228, die mit der nur 800 m kurzen Piste bestens klar kommen. Daneben gibt es hier noch GAT-Verkehr und eine Wartungsbasis von Toho Helicopter. Sehr viel geschäftiger ist da schon der Tokyo Heliport. Leider sind gute Bilder nur in den Vormittagsstunden möglich, sodass man sich spätestens ab 12:00 Uhr eine andere Beschäftigung suchen muss. Neben den Hubschraubern des Tokyo MPD und der Feuerwehr ist es der wichtigste Standort von Aero Asahi, dem größten japanischen Hubschraubercharter-Unternehmen.
Der derzeit größte Betreiber der Boeing 787 ist die japanische ANA. An dieser Tatsache wird sich wohl auch so schnell Nichts ändern, immerhin 80 Exemplare wurden geordert. Neben den beiden japanischen Airlines kommen aber noch einige andere Fluggesellschaften nach Tokyo. Während der Hauptteil der ANA-Flotte eher in Haneda zu finden ist, hat JAL seine Dreamliner eher in Narita stationiert. Trotz aller Startprobleme , bin ich immer noch ein Fan des Typs und erinnere mich daran, dass auch der Start der 747 nicht ohne Schwierigkeiten war. Hier nun ein paar Bilder der 787´er aus Narita und Haneda.
Nach dem ersten Wochenende waren wir mit sieben Mann komplett und verlegten am Abend mit ANA nach Fukuoka. Leider wurde der Flugzeugtyp kurzfristig vom Dreamliner auf Beoing 777-300 geändert. Insofern muss mein erster Flug mit der 787 noch ein Weilchen warten. Der erste Platz auf Kyushu war JASDF Tsuiki. Die Base ist die Heimat der 6 Hikotai und der 304 Hikotai. Die 6 Hikotai ist neben den beiden Staffeln in Misawa in Aomori die einzige Frontlinestaffel, welche die Mitsubishi F-2 einsetzt. Die F-15J der 304 Hikotai werden nach derzeitiger Planung im nächsten Jahr nach Naha auf Okinawa verlegen. Wir entschieden uns als Fotopunkt für die Kaimauer am östlichen Ende des Platzes. Hier benötigt man für eine F-15 gerade mal 50 mm Brennweite. Auch der Wettergott spielte mit und bescherte uns alle Maschinen mit Sonne.