Istanbul - Atatürk Airport
Nach drei Jahren Pause und reichlich Entzug an Sonnenschein entschloß ich mich recht kurzfristig nach Istanbul zu fliegen. Als Hotel wählte ich diesmal das Airport Boutique Hotel im nahen Stadtteil Yesilkoy. Es ist nichts besonderes, aber ich brauchte ja nur ein Bett zum schlafen und eine Steckdose zum laden der Akkus. Die Stadt ließ ich diesmal weitestgehend aussen vor und fuhr nur einen Vormittag in die City, um nochmal die Hagia Sophia und die Cisterna Basilica zu besuchen. Erstere war innen leider total eingerüstet und die Fotomöglichkeiten entsprechend beschränkt. Ausserdem muss man überall an den Eingängen sein Stativ abgeben, was gute Innenaufnahmen zumindestens schwierig gestaltet.
Am Flughafen hatte ich zwar mit der Sonne sehr viel Glück, aber der Wind machte meine Pläne mal unten am Strand zu fotografieren zu nichte. So beschränkte ich mich also drei Tage auf die Lavazza-Bar im Einkaufszentrum. Das störte den Kellner am wenigsten, kein Wunder bei dem Trinkgeld. Leider hat die Abwechslung etwas nachgelassen und auch die Flieger aus dem arabischen Raum sind viel moderner geworden. Einziger Lichtblick ist die Aeroflot, die ihren Mittagsflug täglich mit IL-96 durchführte. Turkish Airlines als Platzhirsch ist gewaltig gewachsen, in den drei Jahren seit meinem letzten Besuch, haben sie 76!!! Maschinen erhalten. Kein Wunder also, dass die Lufthansa aus der Partnerschaft wieder ausgestiegen ist, angesichts dieser Expansionsrate.
Hier nun einge Impressionen von TK:
Nach der Revolution vor drei Jahren hat sich auch in Libyen einiges geändert. Die Afriqiya hat nicht mehr die 9.9.99 am Heck, ein Datum, das in engem Zusammenhang zu Familie Gaddafi stand. Iraqi Airways hat ihre betagten Boeing 737-200 abgestellt und gegen moderne Flieger ersetzt. Allgemein schwankt die Größe der Maschinen aus dem arabischen Raum erheblich zwischen den einzelnen Tagen.
Auch als Frachthub ist der Atatürk Airport nicht ganz unbedeutend. Neben der Cargodivision von TK findet sich auch MNG Cargo mit verschiedenen Flugzeugmustern vor Ort. Nicht zu vergessen die vielen ausländischen Frachter, wie z.B. Turkmenistan Cargo, die mit IL-76 nach Istanbul kommen. Leider fliegt die "Ilse" zu fotografisch unmöglichen Zeiten und ich hab sie nur morgens im Dunkeln am Abflugtag gesehen.
Der Verkehr aus den ehemaligen Sowjetrepubliken ist in Istanbul immer noch sehr gut. Leider kommen nicht alle bei Tageslicht, zumindestens nicht im Januar. Der Atatürk Airport ist immer noch einer der interessantes Flughäfen Europas, der vor allem davon lebt, dass er nicht in der EU liegt. Hoffentlich dauert der Neubau am Schwarzen Meer noch einige Jahre, denn auch wenn der derzeitige Flughafen aus allen Nähten platzt, schafft er das tägliche Pensum ganz gut.
