Vor genau 20 Jahren erlangte die Slowakische Republik ihre Unabhängigkeit von Tschechien und die ehemals sozialistische CSSR zerfiel in zwei Teile. So stand das diesjährige SIAF auch unter dem Motto von 20 Jahren slowakischer Luftwaffe. Da man sich aber mit dem Nachbarn im Norden ausgesprochen gut versteht, flog man zur Feier des Tages eine gemeinsame Formation. Was die Flugzeugtypen angeht so sind die Uhrem ein wenig stehen geblieben. Rückgrat der Fighter sind die verbliebenen 13 MIG-29 aus komunistischen Zeiten, die heute in der 1 Fightersqn. in Sliac am Rande der Niederen Tatra stationiert sind. Die L-39 bilden inzwischen die 2. Staffel und wurden aus dem MIG-Verband ausgegliedert. Vor rund 10 Jahren begann das Erneuerungsprogramm der slowakischen MIG auf den Standard "AS". Sie sind an der eckigen Antenne direkt hinter dem Cockpit erkennbar.
Da sich alle ehemaligen Militärplätze der gemeinsamen Luftstreitkäfte auf tschechischem Boden befanden, übernahm man von der Westgruppe der Roten Armee bei deren Abzug mehrere Plätze. Neben Sliac sind dies Malacky und Presov. In Tschechien trennte man sich sehr schnell von den MIG-29 und auch den MIG-23. Die 29´er gingen in Teilen in die Slowakei und nach Polen. Bis 2006 griff man dort wieder auf die MIG-21MF zurück, da sie mit einem Triebwerk halbwegs sparsam und technisch einfach aufgebaut war. 2006 stellten die Tschechen dann vollständig auf die SAAB JAS 39 Gripen um, die seitdem in Caslav zu Hause sind. Im Rahmen des RGW war zu sozialistischen Zeiten die Luftfahrtindustrie der CSSR damit beauftragt leichte Transportflugzeuge, sowie das Standardschulungsflugzeug für den Warschauer Pakt zu bauen. Dies brachte die Typen L-410 und L-39 Albatros hervor, die in beiden Luftwaffen heute noch vertreten sind.
Für viele westliche Besucher war die ukrainische SU-27 sicherlich das Highlight und es bleibt zu wünschen, dass sie auch in den nächsten Jahren häufiger zu Gast auf einer Air Show sein wird. Als bestes Display wurde von den Zuschauern die Vorführung der schwedischen Gripen gewählt. Auch aus den Niederlanden war das F-16 Solodisplay-Team angereist. Eine Art Abschiedsvorstellung gaben zwei Mirage F-1CR aus Mont de Marsan. Im nächsten Jahr wird sich die Adl´A endgülting von dem über 30 Jahre alten Muster trennen. Aus Swidwin waren drei SU-22 Jagdbomber zu Gast, die mit zwei Maschinen einen Angriff simulierten.
Du SU-27 ist zwar auch schon gut 35 Jahre alt, jedoch ist sie im Display sehr schön anzusehen und gehört dank etlicher Upgrades noch lange nicht zum alten Eisen. Diverse Luftwaffen dieser Welt setzen sie heute noch ein, bzw. haben noch Bestellungen offen. Der größte Kunde für die weiterentwickelte Exportvariante SU-30 ist Indien mit über 150 Einheiten. Die Ukraine hat lt. Wikipedia noch 23 Exemplare der ursprünglich rund 50 Einheiten im Dienst. Zwei wurde in die USA verkauft und eine UB stürtzte am 27.07.2002 während einer Air Show in Lviv ab. Bei dem Unfall kamen 83 Menschen ums Leben.
Auch Freunde historischer Luftfahrzeuge kamen auf ihre Kosten. Von den Vorführungen der Warbirds über die polnische Lim-2 bis zum Dogfight des Ersten Weltkrieges wurde einiges geboten. Auch die Kunstflieger in ihren Extra 300 präsentierten eine spektakuläre Show nur wenige Meter über dem Boden. Leiser wurde es beim Segelflugformationskunstflug mit vier Blanik´s, der als Kontrast zu den lauten Jets sehr sehenswert ist. Im Static konnte man neben einigen Transportmaschinen, die die Jets begleiteten auch noch eine Suchoi SU-25 aus der Ukraine bestaunen. Dieser Flieger ist im Ausland nun wirklich ein seltener Anblick und hatte schon die neue "Digitarnung".