NATO Tiger Meet 2013


 

 

Zum zweiten Mal in Folge fand das NTM auf der norwegischen Luftwaffenbasis in Orland statt. Der ursprüngliche Austragungsort, Araxos in Griechenland, fiel aus finanziellen Gründen aus. Gastgeber war die 338 Skvadron mit ihren F-16. Die norwegische Luftwaffe unterstützte die Übung noch durch Sea King Rettungshubschrauber der 330 Skvadron und eine Falcon 50 der 717 Skvadron aus Rygge. Am Samstag gab es eine kleine Airshow, die jedoch aufgrund des Wetters nochmals gekürzt werden mußte. Es nahmen auch F-16 der 333 Skvadron aus Bodo teil, diese sind jedoch aufgrund fehlender Markings an den norwegischen Fliegern nicht eindeutig zu identifizieren.

 

 

 

 

Gemessen an der Anzahl der teilnehmenden Maschinen, war es das größte Tigermeet in der 51-jährigen Geschichte der NTA. Im Gegensatz zum Vohrjahr, wo etliche Einheiten den weiten Weg in den Norden gescheut hatten, war es 2013 rappelvoll. Aus Spanien nahm nur die Ala 15 teil. Da die Mirages der Ala 14 während des Tigermeets außer Dienst gestellt wurden, verzichtete man auf eine Teilnahme. Die Ala 15 fliegt als eine von drei Staffeln der Ejercito del Aire die F-18 Hornet. Ihre Heimat ist das ostspanische Zaragoza.

 

 

 

 

Sie wären eigentlich der Gastgeber in diesem Jahr gewesen, die F-16 Block 52 der griechischen Luftwaffe aus Araxos. Da es aber am notwendigen finanziellen Hintergrund mangelte wurde die Übung verlegt. Trotzdem kam die 335 Mira aber mit vier Maschinen teil. Ein Doppel- und drei Einsitzer waren nach Norwegen gekommen.

 

 

 

 

Bei den deutschen "Tigern" hat sich ja einiges verändert in der letzten Zeit. Nachdem das JaboG 32 aufgelöst wurde sind nun die Eurofighter aus Neuburg die "Bavarian Tigers". Sie kamen mit drei EF´s für einige Tage nach Orland um sich zu präsentieren und zu schauen wie es auf einem NTM so zu geht. Der richtige deutsche Tiger kam vom AG 51 "I" aus Jagel, wo nun alle verbliebenen ECR-Tornados der Luftwaffe beheimatet sind. Die Bemalung, eine der wenigen Vollständigen, erinnerte im Stil her auch sehr an die Lechfeldtiger vergangener Zeiten. Eine der Toni´s war noch grün und trug noch die Staffelwappen des JaboG 33 aus Büchel.

 

 

 

 

Von der 6 elt aus Poznan kam mit sechs F-16C/D Block 52+ in den Norden. Zwei Maschinen hatten bunt beklebte Hecks, deren Folien jedoch durch lange Lebensdauer auszeichneten. Der recht robuste Flugstil der polnischen Piloten macht gute Bilder nahezu unmöglich, da sie beim Start immer das Letzte aus ihren Fliegern holen. Die 4082 mit ihren roten Folien wurde auch unter der Woche gut geschont, damit am Airshow-Wochenende überhaupt noch Folie dran ist.

 

 

 

 

Mit etwas Verspätung reisten die 3 F-16 Block 50 der 192 Filo aus Balikesir. Begleitet wurden sie von einer C-160 Transall und einer KC-135. Die Ankunft fand leider im strömenden Regen statt und auch an den restlichen Tagen waren die beiden farbenfrohen  Maschinen nicht von der Sonne verwöhnt. Im Jahr 2015 wird die 192 Filo voraussichtlich Gastgeber des Tigermeets sein.

 

 

 

 

Auch in Frankreich gibt es zwei Tigerstaffeln, die ECE 05.330 "Cote d´Argent" aus Mont de Marsan und die EC 01.007 "Provence" aus St. Dizier. Beide Maschine nehmen seit ein paar Jahren nur noch mit dem AMD Rafale am Tigermeet teil, obwohl die ECE 05.330 auch noch über einige Mirage 2000D verfügt. Im Gegensatz zum Eurofighter kann man den Rafale an fast allen Rumpfteilen mit Folien bekleben bzw. lackieren. Dies ermöglicht den Staffeln eine deutlich größere Vielfalt an Motiven.

 

 

 

 

Die niederländische Luftwaffenbasis in Volkel beheimatet zwei Staffeln an F-16 Block 20 MLU, die 312 sq und die 313 sq. Letztere ist ebenfalls eine Tiger-unit und in diesem Jahr stolze 60 Jahre alt geworden. Die holländischen Falcons sind schon recht betagt und auch mit dem MLU haben sie wohl den größten Teil ihres Lebens hinter sich. Einige Exemplare sind vor nicht allzu langer Zeit nach Chile verkauft worden. In den Niederlanden plant man derzeit noch mit der F-35 als Ersatz. Ob es wirklich so kommt, steht derzeit allerdings in den Sternen.

 

 

   

 

 

Eine der ältesten Mitglieder der NTA ist die 31 smaldeel aus Kleine Brogel. Die Staffel fliegt heute die F-16, fing allerdings bei ihrer Gründung 1951 noch mit der Spitfire an. Insgesamt sieben Mal war der Verband schon Gastgeber eines Tigermeets, zuletzt 2009.  Ebenso wie in den Niederlanden, handelt es sich bei den belgischen Maschinen um F-16 Block 20 MLU. In Belgien ist jedoch derzeit noch kein Ersatzmuster für die über 30 Jahre alten Flieger in der Planung.

 

 

 

 

Noch etwas Abwechslung bei den Typen bringt die Staffel 11 der schweizer Luftwaffe aus Meiringen. Leider fliegt ihr Tiger die "5011" schon seit vielen Jahren in einer fast unveränderten Lackierung. Jedem Fan der F/A-18 Hornet sei während des Wiederholerkurses im Winter ein Besuch auf der Homebase empfohlen, es gibt dort dann jede Menge Action und tolle Landschaft im HIntergrund. Begleitet wurde das schweizer Kontingent durch die Cessna 560XLS des Lufttransportdienstes des Bundes.

 

 

 

 

Seit 2010 sind die Saab´s aus Caslav Full Member in der NTA. Die Saab JAS 39 Gripen ermöglicht leider keine Volllackierungen, da der Rumpf voll mit Sensoren ist. Bis 2005 flog die Staffel noch die Mig-21, welche in diesem Jahr außer Dienst gestellt wurde. Als 1989 der eiserne Vorhang fiel war die Staffel noch mit der Mig-23ML ausgerüstet, jedoch ging man aufgrund der erheblichen technischen Probleme mit diesem Muster 1998 wieder auf die Mig-21 zurück. Somit ist die 1st Fighter Squadron aus Sliac mit ihren Mig-29 die einzige Einheit der NTA, welche noch Maschinen sowjetischer Bauart einsetzt.

 

 

 

 

Die wahren Oldies der Tigerfamilie sind die Saab 105 aus Linz-Hörsching. Das dort beheimatete Düsenfliegergeschwader betreibt heute noch rund 20 der der gut 40 Jahre alten Flieger. Die RF-26 ist seit einigen Jahren das Flugzeug mit der Sonderlackierung und führt während der Air Show Saison bei zahlreichen Gelegenheiten sein Solodisplay vor. Die Maschinen tragen heute keine Raketen mehr, da sie nicht mit den Standardwaffen bestückt werden können. Im täglichen Dienst trägt sie entweder einen Gunpod oder einen Radiakbehälter zur Strahlenmessung.

 

 

 

 

Neben einigen Supportmaschine aus dem zivilen Bereich möchte ich am Ende noch auf eine besonderen Tigerverband eingehen, den NATO AEWCF Verband mit seinen zwei Teilen der E-3A-Component in Geilenkirchen und der No. 8 Sqn in RAF Waddington. Beide Teile fliegen die Boeing E-3, die auf der ursprünglichen Boeing 707-300 series beruht. Jedoch sind nur noch die Maschinen in Geilenkirchen mit den originalen Triebwerken vom Typ TF-33 ausgerüstet. Es beruht im wesentlichen auf dem zivilen Antrieb JT-3 und macht vorallem zwei Dinge, einen Höllenlärm und viel Rauch.