Um dem kalten deutschen Winter zu entgehen, zog es mich in der letzten Februarwoche nach Norditalien. Oft schon hatte ich diesen Trip verschoben. Das wichtigste Ziel dieser Reise war Ghedi. Die Stadt liegt direkt an der Autobahn Mailand - Verona südwestlich des Gardasees. Sie hat rund 18 000 Einwohner und ist nicht besonders attraktiv, jedoch bieten der nahe Gardasee und Verona genügend kulturelle Abwechslung.
Früher bildete der Militärflughafen Ghedi zusammen mit dem nur 3 km entfernten und inzwischen zivilen Flugplatz Brescia die größte militärische Einrichtung Italiens. Ghedi ist Heimat des überwiegenden Teils der italienischen Tornadoflotte. Die Restlichen stehen bei der 51 Stormo in Piacenza in der Emilia Romagna. Der Flughafen wurde 1909 errichtet und mit einer Air Show eingeweiht. Bereits im Ersten Weltkrieg wurde er militärisch genutzt.
Die 6 Stormo besteht aus drei Staffeln, der 102., der 154. und 156 Gruppo. Sie alle fliegen den Tornado IDS. Die Konfiguration unterscheidet sich leicht von der deutschen Variante IDS, hierauf wird im Artikel über den Tornado detaillierter eingegangen. In Ghedi ist noch die Squadriglia Collegamenti 606 mit ihren SIAI Marchetti S-208M stationiert, die jedoch nur selten fliegen.