Skandinavien Teil II

Da man in Schweden nicht besonders schnell ist, muss man selbst für 300 km einen halben Tag an Fahrzeit einrechnen. Dies gilt umsomehr, wenn man wie ich einen Nationalpark kreuzt und mehrere Elche einem die Weiterfahrt verwehren. In Trollhättan gibt es einen Wasserfall direkt in der Stadt, aber nur wenn Vattenfall die Schleusentore öffnet. Die Zeiten dafür findet man im Netzt (auf schwedisch). Der Flughafen von Trollhättan ist auch Wartungszentrum der Golden Air. Bringt man ordentlich Geduld auf, kann man einige Exemplare erwischen.

Eines von Schwedens größten Luftfahrtmuseen befindet sich an der Air Base Malmen bei Linköping. Es gibt noch den Cityflughafen, der Heimat von Saab Aerospace ist, dort ist das Fotografieren eigentlich verboten. Das Museum hat einen attraktiven Neubau erhalten und die Flieger werden sehr schön im Halbdunkeln präsentiert. Ein Stativ ist dringend zu empfehlen, da selbst die stärksten Blitze nicht viel nützen. Leider stehen einige der Flieger aus der Inventarliste auf der Base herum und sind praktisch nicht erreichbar.

Am Wochenende 02./03. Juni fand auf der Air Base in Malmen die für 2012 größte Air Show statt. Man feierte 100 Jahre Luftwaffe und 75 Jahre Saab Militärflugzeugbau. Ich hatte für beide Tage vorsorglich eine Presseakkreditierung, nutzte aber schlußendlich nur den Samstag, da das Wetter für Sonntag unterirdisch angekündigt war. Das hatte den Vorteil, dass am VIP-Tag nur begrenztes Publikum auf den Platz gelassen wurde.

Mein erstes Ziel war der Ausstellungshangar von Saab und der Simulator für die Gripen. Es war nicht irgendein Spielzeugsimulator, sondern Saab´s milionenschweres Trainingsgerät. Wow was für ein Gefühl und die Gripen ist so leicht zu fliegen, dass man sogar Zeit zum träumen hat. Nach zehn Minuten war der Spass leider vorbei, aber ich hab keinen Crash gebaut und war immer der Meinung alles unter Kontrolle zu haben.

Die Swedish Air Force Historic Flight Foundation war mit mehreren Flugzeugen gekommen und es waren sowohl die Formation als auch die Einzeldisplays geplant. Leider ging die Viggen anch der Formation kaputt und des erste Highlight war damit gestorben. Als die Tunnan nach ihrem Display einen Reifenplatzer hatte wurden der Hunter und die Lansen vom Programm gestrichen. So war es für mich ein Glücksfall, dass ich die Viggen und den Hunter wenige Tage vorher in Satenäs beim Training gesehen hatte.

Hubschrauber spielen nicht nur bei der Luftwaffe eine große Rolle.Auch in den Aufgaben des Zivilschutzes werden sie eingesetzt. Bedenkt man die Entfernungen, welche manchmal zurückgelegt werden müssen oder aber auch die riesigen Waldbestände verwundet es nicht, dass man bestimmte Aufgaben an zivile Betreiber abgegeben hat. Nach einigen Schwierigkeiten mit der NH-90, wurden zusätzlich noch UH-60 Black Hawk beschafft, diese werden bei PZL in Polen gefertigt Leider hat der Sea Knight ausgedient und ist nur noch im Museum zu bewundern.

Weitere Höhepunkte waren die verschiedenen Gripen von der ETPS, aus Thailand und Südafrika. Die Finnische Luftwaffe zeigte ihr sehr sehenswertes NH-90 Display und auch das Team 60 war wieder in der Luft. Die Licht situation war leider unbefriedigend, da bis zum Mittag Gegenlicht herrschte und später Wolken die Sonne verdeckten. Gelohnt hat sich der lange Weg allemal und auch der Verzicht aufs NATO Tigermeet in Orland. Auch einige sehr spezielle Flugzeugmuster in der elektronischen Aufklärung waren vertreten.

Im Nordosten der Insel Seeland in Dänemark liegt die Stadt Helsingör. Sie beheimatet das Dänische Technikmuseum mit einer ansprechenden Sammlung an Luftfahrzeugen. Zwischen Helsingör und Helsingborg in Schweden verkehren die Fähren der Scandlines. Sie ersparen einem nicht nur die 50 km Umfahrung von Mälmö, sondern kosten nur 5 € mehr als die Brücke über den Öresund. Die Fotobedingungen im Museum sind Dank großer Dachfenster wirkllich gut. Für den Kulturreisenden sein noch Schloss Kronborg empfohlen, in seinen Mauern spielt Shakespeare´s Hamlet.

Srydstrup liegt nur wenige Kilometer vor der Deutschen Grenze und ist Standort aller Dänischen F-16. Dafür, das dort rund 60 Fliegr stationiert sind, war es bei meinem Besuch recht ruhig. Sechs Flieger gingen auf Mission und einer übte sein Display für die Air Show. Die Maschinen verfügen alle über ein Mid-life Update MLU, sind jedoch in der Regel auch schon älter als 30 Jahre. Man kann an beiden Enden der Bahn gut stehen, jedoch sollte man sich etwas bedeckt halten, da Fotografen nicht beliebt sind an Dänischen Militäreinrichtungen.