Seit einige Jahren veranstalten die rumänische Luftwaffe und der Aeroclub Romania jährlich eine kleine Airshow auf dem Flughafen Bucarest-Otopeni. Leider überschneidet sich Termin häufig mit dem RIAT, weshalb ich 2011 auch das erste Mal nach Rumänien reiste. Die Entscheidung gegen die Großveranstaltung in England sollte sich lohnen, obwohl dort eine Menge lohnender Motive gewartet hätten.
Es flogen 8 MIG 21 und 10 IAR 330 der rumänischen Luftwaffe. Das war deutlich mehr, als ich erwartet hatte. Die Show selber ist nur 2,5 h lang und man hat den Nachmittag noch für den Besuch des Luftwaffenmuseums. Der Eintritt ist frei und es steht nirgendwo eine Spendenbox herum. Beides wäre allerdings dringend notwendig, da sich die Luftwaffe fast vollständig aus der Finanzierung zurückgezogen hat.
Man muß wärend der Show hoffen, dass die Flieger über dem recht hohen Zaun bleiben, der die Zuschauer von der Landebahn trennt. Bei meinem Besuch herrschten in Bucarest 38 Grad im Schatten, die Luft kochte förmlich. Dies machte die Aufnahmen der MIG´s z.T. recht schwierig. Die zivile Luftfahrt nimmt einen großen Teil der Show ein, da ja der Aeroclub Mitveranstalter ist.
Das Ende der Show war die Vorführung der Befreiung einer entführten Maschine. Die Rolle des entführten Flugzeuges wurde durch eine C-27J Spartan übernommen. Vom Abfangen durch die QRA bis zum Eindringen der Spezialkräfte in die Maschine und der Abtransport der Geiseln und Geiselnehmer wurde die Übung komplett durchgespielt.
Am Nachmittag besuchte ich dann das Museum in der Innenstadt von Bucarest. Mein englischsprechender Taxifahrer zeigte mir auch noch die restlichen Sehenswürdig-keiten der Stadt, wie den Teil Bucarest, der früher nur der politische Elite vorbehalten war, während das Volk hungerte. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Bedenken, dass mir etwas passieren könnte, auch nicht wenn ich abends unterwegs war. Bucarest ist eine sehr saubere und ordentliche Stadt. Die Preise sind für uns Westeuropäer sehr klein.
Wie bereits oben erwähnt, bedarf das Museum dringend einer finanziellen Unterstützung, da die Exponate recht abgewirtschaftet sind. Man bekommt aber einen guten Überblick, wieviele Typen hier in Lizenz gefertigt wurden. Dies sind z.B. Die Alouette III, der Super Puma und die Norman Britten Islander. Im Museum befindet sich auch eine ehemalige rumänische MIG 29, die auf Sniper-Standard aufgerüstet wurde. Die Maschinen wurden in den 1990´ern aus Kostengründen abgestellt.