Im Februar 2011 ging es für uns nach Istanbul. Der Atatürk Airport auf der europäischen Seite bietet einige gute Positionen für Fotografen. Um es vorweg zu nehmen, wir hatten nicht einmal Kontakt mit der Polizei und der Security. Es war sehr entspannt, nur das Wetter spielt einem manchmal einen Streich und der Dunst vom nahen Meer läßt kaum gute Bilder zu. Die Stadt ist riesig und hat genau soviele Einwohner, wie das gesamte Ruhrgebiet, rund 13 Mio.
Der Atatürk Airport ist der Heimatflughafen der Türkish Airlines und größter Airport im Land. Vom Sabiha Gökcen auf der asiatischen Seite fliegen vor allem Low-cost-Airlines. Da es dort keine ansprechenden Möglichkeiten zum Fotografieren gibt, haben wir den weiten Weg dorthein gescheut. Unser Hotel lag direkt in der Altstadt von Istanbul und da vormittags die Sonne für die Terrasse der Flugschule schlecht steht, hatten wir ausreichend Zeit für Kultur.
Neben der Hagia Sofia und der Blauen Moschee gibt es eine Vielzahl anderer Sehenswürdigkeiten. Das Yerebatan Saray, die unterirdische byzantinische Zisterne, in dem Szenen für "From Russia with Love" mit Sean Connery als James Bond gedreht wurden. Auch die verschiedenen Basare sind absolut empfehlenswert. Ein Highlight ist die Bootsfahrt auf dem Bosporus. Diese sollte man zweimal machen, vormittags und nachmittags. Auf ihr sieht man den Beylerbeyi Palast, indem Sophie Marceau 1999 Pierce Brosnan als James Bond verführte.
Neben der Turkish Airlines operieren noch mehrere andere große einheimische Airlines vom Atatürk Airport. Dies ist neben Onur Air, die Atlas Jet, die Freebird und die Sky Airlines. Diese Airlines bedienen vorallem Inlandsverbindungen bis in die hintersten Winkel des Landes. Die Türkei ist flächenmäßig mehr als doppelt so groß wie Deutschland und das Strassennetz ist vor allem in den Bergregionen im Osten nicht besonders gut ausgebaut. So sind viele der Städte dort auf den Flugverkehr und ein dichtes Liniennetz angewiesen.
Istanbul ist für den arabischen Raum ein wichtiges Wirtschaftszentrum. Fast alle arabischen Airlines fliegen deshalb die Stadt an. Soweit vorhanden, geschieht dies mit deutlich kleinerem Gerät, als es beispielsweise in Franfurt geschieht. Unter den Airlines finden sich einige Exoten, die praktisch nur hier fotografiert werden können. Etwa die Taban Air aus dem Iran oder die Iraqi Airways aus Bagdad. Reisen in die Ursprungsländer sind wohl auf absehbare Zeit nicht empfehlenswert.
Auch für die ehemaligen Sowjetrepubliken ist die Türkei ein wichtiger Handelspartner. Einige von ihnen, wie etwa Azerbaidschan sind seit der Unabhängigkeit islamische Länder. Sie verbindet mit der Türkei mehr als im dem christlich geprägten Mitteleuropa. Viele Angehörige der dortigen Oberschicht kommen auch nur am Wochenende zum Einkaufen nach Istanbul. Durch seine Lage am Bosperus ist Istanbul auch wichtig für das Ölgeschäft. Es sind meißt Tanker die die Meerenge in langsamer Fahrt passieren.
Auf dem militärischn Teil des Flughafens liegt das Museum der Türkischen Luftwaffe. Alle Exponate sind in hervorragenden Zustand und werden mit großem Aufwand gepflegt. Bei unserem Rundgang waren wir praktisch nie allein, da in der Türkei Kameras in einer militärischen Einrichtung sehr argwöhnisch betrachtet werden. Trotzdem war auch hier der Empfang, wie überall während unseres Aufenthaltes herzlich und höflich. Es gebietet halt der Anstand, dass man als Gast die geltenden Regeln beachtet.