Im Dezember zog es mich noch einmal in die Wärme und ich ließ für eine Woche den deutschen Winter hinter mir. Die Idee Bangkok zu wählen entstand spontan am Tag des Abfluges, da Oman Air bereit war, mich noch für einen sehr moderaten Preis nach Thailand zu bringen. Soweit der Plan, leider streikte eines der Triebwerke der A 330 und es folgte eine Zwangsübernachtung in Frankfurt. Am nächsten Tag wurden wir auf den Direktflug der Thai Airways umgebucht. Seit meinem letzten Flug mit Thai waren die Maschinen zwar nicht besser geworden, aber sowohl das Essen, als auch der Service haben gut zugelegt. So landeten wir mit rund 11,5 h Verspätung am Sonntagmorgen um 06:30 Uhr Ortszeit auf dem Suvernabhumi-Airport.
Die erste Ernüchterung kam schon beim Anflug, da der Wind aus der falschen Richtung kam. So war es nix mit dem gemütlichen knipsen vom Hoteldach und ich musste mir was einfallen lassen. Nach dem Checkin und Frühstück um 08:00 Uhr, ich hattte ja die Nacht bezahlt, besorgte mir das Hotel einen Taxifahrer, der mir die ganze Woche treu blieb und meine Verhandlungen mit der Polizei bzgl. der Bestechungsgelder führte. Steht man innerhalb der Deiche kommt man unweigerlich in Kontakt mit den nicht sehr angenehmen Ordnungshütern. Den Nachmittag verbrachte ich immer auf einem Holzsteg am Fluß, welcher westlich des Airports verläuft. Hier benötigt man allerdings reichlich Brennweite.
Doch nun zum Verkehr. Eigentlich benutzen mehrere Domestic Airlines den alten Flughafen Don Muang, doch dieser stand bei meinem Besuch noch gut einen Meter unter Wasser. Somit hatte ich also das volle Programm inklusive einiger militärischer Flüge. Die Frage, warum man in Thailand spottet erklärt sich schon mit dem ersten Flieger, bunt, bunt und nochmals bunt. Deshalb starte ich hier mal mit den farbenfrohen Maschinen der Nok Air.
Nicht weniger attraktiv sind die Maschinen der Bangkok Air und die Transporter der Royal Thai Air Force. Leider haben die Boeing 717 bei Bangkok Air die Flotte mittlerweile verlassen und auch bei der Luftwaffe werden die alten Exoten langsam selten, doch ein wenig Glück hatte ich schon.
Auch in Asien gibt es einen Low Cost Boom und die grösste Airline in diesem Segment ist Air Asia, die als erste Billigairline auch Langstreckenflüge anbietet. Mit Ablegern in Thailand, Indonesien, Malaysia und neuerdings auch Japan wirbelt sie kräftig den Markt um und macht auch in Fernost den etablierten Carriern das Leben schwer. Singapore ist Heimat von zwei Billigfliegern, der Valuair und Tigerairways.
Alle namenhaften asiatischen Airlines fliegen nach Bangkok. Dabei kommen für relativ kurze Strecken mitunter recht grosse Maschinen zum Einsatz. Da diese dann aber in einer anderen Bestuhlung geflogen werden, meisst deutlich enger, kommen sie praktisch nie nach Europa. Für einige andere, wie die Boeing 777 der Eva Air ist BKK auch nur Zwischenstop auf dem Weg in die alte Welt. Stark vertreten sind erwartungsgemäß die chinesischen Airlines, wie China Eastern, China Southern u.s.w..
Thailand ist bei russischen Urlaubern extrem beliebt. Ausdiesem Grund landen täglich mehrere Flugzeuge von dort, Vorallem Transaero ist an einigen Tagen mit bis zu sechs Flügen sehr präsent. Aber auch UTair oder S7 wollen ihr Stück vom Kuchen abbekommen und bieten vorallem im Winterhalbjahr Möglichkeiten der russichen Kälte zu entfliehen.
Die grossen Golfcarrier sind ebenso vertreten, wie die Airlines aus Europa. Emirates setzt täglich sogar auf den A-380 und benutzt Bangkok als Zwischenstopp auf der Route nach Hongkong. Selbst Kenya Airways und Ethiopian fliegen nach BKK, was ich so auf den ersten Blick nicht erwartet hätte. Als Suvarnabhumi 2007 eröffnet wurde, war er praktisch schon am ersten Tag an seiner Kapazietätsgrenze, davon ist heute nichts mehr zu spüren. Als ich 4 Wochen nach Eröffnung das erste Mal dort war, war deutlich mehr los. Da heute Orient Thai, Bangkok Air und Nok wieder von Don Muang fliegen, sollte es dort schon wieder etwas ruhiger sein.
Bangkok ist vorallem Heimat der Thai Airways mit ihrer doch recht ansehnlichen Flotte. Bis auf einige wenige B-737 verfügt Thai Airways nur über Grossgerät und sie ist eine der letzten Airlines, die noch den A-300 im Passagierverkehr betreibt. In Bangkok gibt es auch einige wenige Bizjets, die aber nicht minder interessant sind. Die Orient Thai, die normalerweise in Don Muang fliegt, hat noch einige schöne betagte Flieger, die zu den thailändischen Feriendestinationen fliegen.