Das Jahr 2010 begann mit der Flucht aus dem kalten grauen Winter in die Wüste von Arabien. Nach wochenlanger Vorbereitung mit Hotelbuchung und Beantragung der Vorfelderlaubniss für Sharjah ging es endlich los.
Wir flogen Standby mit der Lufthansa ab München mit einem A 340-600. Was soll man sagen, es war so wie man es nicht von der Lufthansa kennt, das Essen war lecker und der Service gut. Das sollte sich auf dem Rückflug nach Frankfurt drei Tage später wieder ändern.
In Dubai wohnten wir im Sheraton Deira, das direkt im Anflug liegt. Die Maschinen flogen vormittags immer vom Meer aus an und gegen 11:00 Uhr drehte der Wind. Dann hieß es Auto schnappen und auf die gegenüberliegende Seite des Flughafens fahren. An der Baustelle zu einer neuen Mall postierten wir uns, blieben aber im Auto sitzen.
In den Emiraten ist das Fotografieren von Flugzeugen verboten und so bemühten wir uns wenig Aufsehen zu erregen. Vormittags auf dem Hoteldach war das kein Problem, jedoch nachmittags waren wir ständig auf der Hut vor Polizeifahrzeugen. Wir hatten an beiden Tage Glück, es kam keine Streife vorbei. Andere Spotter berichteten aber von erheblichen Problemen mit Sicherheitskräften an dieser Stelle.
Emirates beherrscht mir ihrer riesigen Flotte den Verkehr und so muß man schauen, dass die Highlights nicht untergehen. Mit Highlights sind vorallem die Flieger aus Afrika und dem Nahen Osten gemeint. Leider gibt es in Dubai kein Nachtflugverbot und so kommt der A 300 aus dem Sudan 5 min vor der IL 18 aus Djibouti um 00:10 Uhr.
Der erste Bilderblock deckt die in den Emiraten heimischen Airlines ab.
Auf der Arabischen Halbinsel operieren noch eine ganze Reihe von Airlines, die auch nach Dubai fliegen. Einige von ihnen, wie die kuwaitische Wataniya Airways sind mittlerweile jedoch vom Markt verschwunden. Häufiger Gast in Dubai ist die Saudi Arabian Airlines, die einen bunten Typenmix einsetzt.
Dubai ist ein wichtiges Drehkreuz zwischen Asien und Europa. Viele Passagiere steigen hier um oder aber arbeiten bei einer der großen Firmen im Emirat. Eine Woche vor unserer Reise wirde der Burj Khalifa eröffnet, leider war die Aussichtsplattform noch nicht offen. Vorallem aus Indien und Pakistan strömen die Arbeitskräfte ins Land, um im Dienstleistungsgewerbe oder aber auf einer der unzähligen Baustellen zu arbeiten.
Viele Verbindungen existieren in den nahen Iran und so kommen fast alle iranischen Airlines nach Dubai. Auch reiche Russen schätzen Dubai als Urlaubsort, wobei vorallem die riesigen Einkaufstempel im Focus stehen.
Im letzten Bilderblock aus Dubai sind noch einige Exoten und Einzelexemplare, wie z.B. die Air Cargo Germany, die ich erstmals in Dubai vor die Linse bekam.
Am dritten und letzten Tag fuhren wir ins Nachbaremirat Sharjah. Hier hatten wir uns von Deutschland aus angemeldet, um auf dem Flughafen zu fotografieren. Gegen eine Gebühr, die rund 180 € entspricht und nach entsprechender Sicherheitsüberprüfung kann man von ca. 08:00 Uhr morgens bis Sonnenuntergang in Sharjah auf dem Platz spotten. Die Marktlücke für die Betreiber und der Grund, warum ausländische Fotografen diese Summe gerne ausgeben, sind die Iljuschin IL 76 Transporter, die in einer ansprechenden Anzahl vertreten sind.
Es ist nicht immer leicht, die Betreiber der Flugzeuge zu ermitteln, vorallem bei georgischen oder sudanesischen Maschinen. Leider haben wir nicht das jeweilige Typenschild mit Konstuktionsnummer fotografiert, um uns die Recherche in den Datenbanken zu erleichtern.
In Sharjah ist auch die Air Arabia beheimatet, die eine reine Flotte aus Airbus A 320 betreibt. Sharjah wird auch von ausländischen Frachtfluggesellschaften und Passagiermaschinen aus dem arabischen Raum angeflogen. Zum Teil kann man sehr betagte Exemplare westlicher Muster erleben. Die Zeit zwischen den beiden Ramptouren verbrachten wir auf einer Bank im Schatten des Feuerwehrgebäudes. Diese Position liegt direkt neben dem Taxiway und erlaubt Fotos startender Flugzeuge nahezu ohne Hitzeflimmern.