Florida der Sunshine-State und Domizil von Reichen und Rentnern und natürlich reichen Rentnern. Der Unterschied zum Norden ist gewaltig, nicht nur durch die Temperaturen und die Palmen. Hier ist alles etwas sauberer und die Straßen nicht mit riesigen Schlaglöchern übersäht. Das Lebensgefühl ist viel lockerer und kommt man nach Key West, ist man praktisch schon nicht mehr in den Staaten.
Neben Miami Beach mit seinem Nachtleben und den Stränden locken vor allem die Freitzeitparks um Orlando die zahlungskräftigen Familien an. Ums vorweg zu nehmen, wir haben um die Parks einen großen Bogen gemacht. Die Zeit läßt sich in Florida durchaus sinnvoller nutzen.
Unsere Tour begann in Miami und führte über die Everglades nach Clearwater, von dort über das Fantasy of Flight nach Orlando und zurück Richtung Süden. Mit Zwischenstops in West Palm Beach und Fort Lauderdale erreichten wir wieder Miami. Dann noch für ein paar Tage nach Key West und zwei Wochen waren auch schon rum.
Der Flughafen von Miami ist ein begehrtes Ziel unter Spottern, da er neben mehreren interessanten Perspektiven auch über einen abwechslungsreichen Verkehr verfügt. Praktisch alle großen südamerikanischen Airlines fliegen Miami mehrfach täglich an. Im Jahr 2009 war Miami auch noch das letzte große Reich der DC-10 Frachter. Dies ist wohl inzwischen anders geworden und die Boeing 767 beherrscht auch hier das Bild.
Leider ist die Tolleranz gegenüber Spottern nicht mehr ganz so groß wie vor dem 11. September. So sind Fotos am Wendys Burger nicht empfehlenswert, da einen die Angestellten gleich für einen Terroristen halten und recht schnell das FBI und das MDPD auftauchen. Am Möbelhaus bzw. an den Löchern an der Querbahn hatten wir gar keine Probleme. In der Nähe des UPS im Norden sind Fotografen aber nicht gern gesehen.
Während unseres Aufenthalts war die Vielfalt der Airlines noch groß. Mittlerweile haben sich einige Airlines wie Arrow Air oder Centurion vom Markt verabschieden müssen. Als Hotel bei kleinerem Budget ist das Comfort Inn in der Nähe des Miami Air Hangars zu empfehlen. Darf´s etwas mehr kosten, dann ist das Hilton wohl die beste Wahl.
Fünf Meilen nördlich von Miami International liegt Opa Locka. In Opa Locka sind einige Airlines ansässig, die richtige Oldtimer aus den 1950´ern betreiben. Ebenso befindet sich in Opa Locka ein scrap yard. Viele Maschinen haben ihren letzten Flug nach Opa Locka gemacht, wie z.B. die A 310 von Air Comet oder die DC 10 von Aeroflot. Die Flieger, die hier zeitweise oder endgültig landen stammen aus aller Herren Länder.
Fragt man bei bei einigen Unternehmen freundlich an, bekommt man oft die Gelegenheit zu einem Vorfeldbesuch. Wir hatten aus Zeitgründen darauf verzichtet und haben unsere Bilder vom Zaun aus gemacht.
Fort Lauderdale liegt nördlich von Miami. Der Flughafen ist bei Ferienfliegern sehr beliebt und ist deshalb nicht so abwechslungsreich vom Verkehr her. Am Ende der Nordbahn gibt es einen offiziellen Spotterparkplatz, auf dem via Lautsprecher auch der Towerfunk übertragen wird. Vornehmlich ist es Spirit Air, die von hier operiert und natürlich Southwest Airlines.
Manchmal aber gibt es auch eine unerwartete Überraschung und etwas Besonderes kommt eingeschwebt. Aus meiner Sicht reicht aber ein Tag völlig, da sich die Flieger über den Tag schnell wiederholen. Bevor man sich nach Fort Lauderdale begibt, sollte man einen Baumarkt aufsuchen, um eine Leiter zu kaufen, da sonst der Zaun bei rollenden Flugzeugen immer mit im Bild ist.
Zwischen Tampa im Westen und Orlando im Osten liegt Polk City mit dem Fantasy of Flight. Der Eintritt ist zwar happig und der Mitflug in der Stearman mit $ 200 auch nicht ohne, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Die Exponate sind in hervorragendem Zustand und sie werden gut gepflegt, meist auch in flugfähigem Zustand gehalten.
Große Teile des Museums können nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden, aber die Erklärungen sind auch mit einem eingeschränkten Wortschatz in der englischen Sprache nachvollziehbar. Die nachfolgenden Bilder sind nur eine Auswahl der mitunter seltenen Typen, die dort eine letzte Zuflucht gefunden haben.
Die Stadt Tampa liegt an der Golfküste im Westen Floridas. Wir erreichten Tampa von den Everglades kommend von Süden und machten ersteinmal Station in Saint Petersburg - Clearwater. Der Airport beheimatet auch eine USCG Air Station. Nachdem sich dort nach 3 h nichts bewegt hatte, zogen wir weiter. In Tampa fotografiert man am Besten vom Parkhaus am Terminal.
Leider sind die Distanzen recht groß und 400 mm Brennweite sind wirklich von Nöten. Dies bringt auch schon das zweite Problem, das Hitzeflimmern. Wir waren Anfang Mai in Florida, da sind die Temperaturen gerade noch ertragbar, im Sommer kann man es wohl getrost vergessen.
Für Anghänger der militärischen Luftfahrt sei hier noch die naheliegende Mac Dill AFB mit ihren KC-135 Tankern erwähnt. Wir haben allerdings keine brauchbare Fotoposition gefunden.
Geplant war der Stop in West Palm Beach ursprünglich nicht, aber da wir noch etwas Zeit hatten und die Wolken es ermöglichten vom Parkhaus ein paar Bilder zu machen blieben wir für zwei Stunden dort. Der Verkehr ist nicht gerade überwältigend, doch parken viele der wirklich Reichen hier ihre Privatjets. Jet Aviation unterhält in West Palm Beach auch ein Wartungszentrum.
Aufgrund technischer Probleme wurde unser Direktflug nach New York getrichen und wir mußten via Boston Logan fliegen. Das flugtechnische Highlight wurde dann der kurze Flug zwischen Boston und La Guardia mit American Eagle Embraer 135. Die Flughöhe betrug lediglich 18000 Fuß und wir folgten der Küste entlang über den Long Island Sound mit seinen Brücken bis New York.